Namensvariationen

„Julius Anton Eduard Johannes (Hans) Hübner“ – kurz Hans Hübner
Das ist der offizielle und von seinen Eltern gewollte Namen von Hans Hübner. In unserer Forschungsarbeit zu Personen des 19. Jhdts. stellen wir allerdings nicht nur bei Hans Hübner fest, dass von Geburt an – oft auch bedingt durch die handschriftliche Ausfertigung von Urkunden – die Namen (Vornamen aber sogar auch die Schreibweise von Nachnamen, z.B. bei Heinrich Siesmayer) stark variieren.
Das beginnt bei Hans bereits in der Geburtsurkunde 1, wo selbst der Vater Julius Hübner als Julius „Hübener“ notiert und korrigiert ist und dieser Fehler es bis in die Taufurkunde2 schafft.
So sind bei Hans Hübner schon zwischen Geburts- und Taufurkunde erste Abweichungen festzustellen, die ihre Fortsetzung gleich in der Konfirmationsurkunde3 finden. Dort findet man „Hans, (Johannes), Eduard falsch korrigiert in Edward, falsch Emil ! korrigiert in Julius Hübner“, mal ganz abgesehen von der Reihenfolge….

Fehlerhafte Konfirmationsurkunde

Sehr schnell wird bei ihm immer wieder z.B. aus dem Eduard rein aus der Handschrift heraus ein falsch abgelesener „Edward“, der sich gerade im universitären Bereich offenbar fast unauslöschlich bis zu seinem Tode erhält.
Das setzt sich dann fort bis hinein in Adressverzeichnisse, Zeugnisse, Promotionsurkunden, Veröffentlichungen und sogar Nachrufe4, wie im Fall von Hans Hübner, wo Friedrich Konrad Beilstein seinen Freund und geschätzten Kollegen in vielen Facetten seines Lebens genau kannte, die vielen (bei Hübners üblichen vier) Vornamen in der Nennung aber dem Verlag überlässt, der prompt auch hier den „Eduard“ zum „Edward“ macht.
Bei Hans Hübner kommt die belegte Tatsache hinzu, dass Hans Hübner seinen Vor- und Rufnamen „Johannes“ als „zu weich“ empfand und sich früh (ab ca. 1850 in seinen Briefen) Hans nannte und so genannt werden wollte.

Einige Interessierte stellen sich die Frage, was richtig ist, wonach man sich richten soll.
Bei Hans Hübner sind wir in der guten Lage, dass sich die meisten Urkunden im Original erhalten haben und wir auch aus dem „Familienbuch“ seines Vaters den freudigen Eintrag seiner Geburt nebst allen seinen von den Eltern ihm zugedachten Namen und Paten zweifelsfrei nachlesen können.
Und der Vorname „Eduard“ zudem auf seinen Paten Eduard Bendemann verweist, wie Julius auf seinen Vater und Anton auf den Großvater Anton Bendemann.
Der Eintrag des Vaters und die Geburtsurkunde sind für uns der Maßstab, nebst Hans Hübners persönlichem Wunsch zum Rufnamen „Hans“. Entsprechend sind wir auf dieser Website durchgängig so verfahren:

Hans Hübner – Julius Anton Eduard Johannes (Hans) Hübner

 


1. Geburtsurkunde N° 958 v. 21. Januar 1838, Düsseldorf
2. Taufurkunde Düsseldorf 24. Januar 1838
3. Urkunde der Konfirmation, Dresden 10. April 1854
4. Nekrolog auf Hans Hübner von Friedrich Beilstein, Berlin 1884